TV-Tipp für die kalten Herbstabende: Das arte-Format „Tracks East“ berichtet (eher anekdotisch) über Hexerei, Magie und Kartenleger(innen) in Russland und Osteuropa. Titel der Sendung: „Die Macht der Magie — Der Osten, Zauberei und Politik“.
Um Tarot geht es ab Minute 12 (Gesamtspieldauer 29 Minuten). „Richtig erfolgreich ist das Tarot-Duo Angelika und Anton Suvorkin. Das russische Mutter-Sohn-Gespann aus Estland begeistert bis zu 600.000 Follower auf YouTube mit Vorhersagen für Royals, Promis und Politiker.“ Hier zeigt sich durchaus ein widerständiges, subversives Potenzial des Tarot — denn die beiden sind sowohl aus persönlichen als auch aus politischen Gründen Putin-Gegner und nutzen ihre esoterisch vermittelte Reichweite nicht nur zum Geldverdienen, sondern auch für (semi-)politische Statements. Denn „die Politik rauszuhalten klappt leider nicht — jede Klatsch-Nachricht beinhaltet mindestens einen Hauch Politik“.
Und sie analysieren die Funktion von Magie und Mantik in Krisenzeiten, etwa als Eskapismus oder zur Einordnung von Erfahrungen. Eine Aussage Antons:
Die Menschen haben keinerlei Stabilität oder Sicherheit in Sicht. Wenn die Emotionen während des Krieges verrückt spielen, dann sagt eine Wahrsagerin oft sogar mehr Richtig als beispielsweise die Leute im Kreml, bildlich gesprochen.
Teaser-Text der Doku:
Wenn nichts mehr sicher ist, schlägt die Stunde der Wahrsager*innen und Magier*innen. In Russland ist es geradzu ein Hype, die eigene Wahrsagerin zu konsultieren. Und nicht nur dort. Ein auf YouTube sehr erfolgreiches Mutter-Sohn-Gespann legt mit „Tracks East“ Tarotkarten für Royals und Politiker. Gleichzeitig entsteht in Rumänien die erste Schule für Hexerei.
Die Sendung ist in der arte-Mediathek verfügbar bis 2028.
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Beitragsbild: DallE via ChatGPT, Prompt: „Visualisiere den Zusammenhang von Esoterik und Betrug, Verzweiflung und Leichtgläubigkeit“