Die Acht der Schwerter zeigt eine Situation, in der sich der Fragende gefangen, blockiert oder hilflos fühlt. Es geht oft um mentale Einschränkungen und das Gefühl, nicht entkommen zu können, obwohl die Lösungen oder Auswege in Reichweite sind. Diese Karte fordert dazu auf, die eigenen Gedankenmuster und Ängste zu hinterfragen, die einen daran hindern, voranzukommen.
Klassische Darstellung und Deutungen:
Waite-Smith:
In der klassischen Waite-Smith-Darstellung sieht man eine Frau, die mit verbundenen Augen und gefesselten Händen inmitten von acht Schwertern steht. Sie scheint eingekreist, aber in Wirklichkeit gibt es genug Platz, um sich zu befreien. Die Schwerter stehen hier symbolisch für Gedanken oder mentale Konflikte. Die Augenbinde weist darauf hin, dass der Fragende nicht die ganze Wahrheit sieht oder seine eigene Lage falsch wahrnimmt. Die Fesseln symbolisieren emotionale und mentale Einschränkungen, die oft selbst auferlegt sind.
- Deutung: Ein Gefühl der Ohnmacht, des Eingeschlossenseins oder der Blockade. Der Schlüssel zur Lösung liegt jedoch in einem klareren Blick auf die Situation. Oft handelt es sich um innere mentale Barrieren.
Crowley-Harris (Thoth):
Im Thoth-Deck von Crowley und Harris wird die Karte „Interferenz“ genannt. Sie zeigt acht Schwerter, die in verschiedene Richtungen weisen und chaotisch wirken, was auf ein Durcheinander im Kopf hindeutet. Die Energie der Schwerter (Luft) wird durch die astrologische Zuordnung eingeschränkt.
- Deutung: Bei Crowley steht die Karte für mentale Verwirrung und Blockaden, die durch äußere oder innere Störungen verursacht werden. Es geht um Stagnation und das Unvermögen, klar zu denken oder Entscheidungen zu treffen. Die Karte verweist oft auf übermäßige Gedanken und Sorgen, die den Energiefluss behindern.
Weitere Decks:
In anderen Tarot-Decks kann die Darstellung der Acht der Schwerter variieren, doch das zentrale Thema bleibt oft dasselbe: mentale Begrenzungen und das Gefühl der Gefangenschaft. In modernen Interpretationen wird manchmal mehr Gewicht auf die Möglichkeit gelegt, sich aus diesen Einschränkungen zu befreien, indem man den Blickwinkel ändert.
Korrespondenzen:
- Astrologie: Die Karte ist mit Jupiter in Zwillinge verbunden. Diese Kombination deutet auf geistige Ausdehnung und Wachstum hin, die jedoch durch eine Zerstreuung der Gedanken oder äußere Ablenkungen eingeschränkt wird.
- Element: Luft (steht für Gedanken, Kommunikation, Intellekt)
- Kabbalistische Pfade: Die Karte ist mit Hod (Herrlichkeit) auf dem Baum des Lebens verbunden. Hod repräsentiert Intellekt, Ordnung und Logik, was hier auf die Überbetonung des rationalen Denkens hinweist, die zu Blockaden führen kann.
Stellung innerhalb des gesamten Decks:
Die Acht der Schwerter steht zwischen der Sieben der Schwerter (die oft für Täuschung und Unsicherheit steht) und der Neun der Schwerter (die sich auf Albträume und Ängste konzentriert). Sie bildet eine Brücke, in der die mentalen Konflikte aus der Sieben zu einer kompletten Stagnation führen, bevor sie in der Neun in innere Qualen übergehen. Sie markiert also einen Punkt, an dem der Geist gefangen ist, aber noch nicht völlig in Verzweiflung verfällt.
Im Tarot symbolisieren die Achten Bewegung, Veränderung und oft auch Karma. Im Vergleich zu den anderen Karten mit Wert 8:
- Während die Acht der Schwerter Stagnation und Verwirrung darstellt, symbolisiert die Acht der Stäbe das Gegenteil – schnelles Vorankommen und Klarheit in Handlungen.
- Die Acht der Schwerter handelt von geistiger Gefangenschaft und innerer Unbeweglichkeit, während die Acht der Kelche die Notwendigkeit der emotionalen Bewegung zeigt – das Verlassen einer Situation, die den emotionalen Fortschritt blockiert. Während die Schwerter blockieren, streben die Kelche nach Freiheit durch Loslassen. Beide Karten vereint aber die eher düstere Stimmung.
- Während die Acht der Schwerter die geistige Blockade und mangelnde Bewegung betont, zeigt die Acht der Scheiben den Wert von langsamem, geduldigem und kontinuierlichem Fortschritt. Die Schwerter halten den Geist gefangen, die Scheiben hingegen zeigen, dass im Materiellen Fortschritt möglich ist, solange man achtsam bleibt.